Raum 05 | QR-Code 09 | Handarbeit und Gewerbe
Das tapfere Schneiderlein
Handarbeiten in den unterschiedlichsten Ausführungen dominieren diesen Raum. Ursprünglich Frauendomäne und Haushandwerk entstand das Handwerk des Schneiders, als die Kleidung der Menschen anspruchsvoller wurde und ein Zuschneiden der Stoffe erforderte. Frauen arbeiteten in der Damenschneiderei oder als Weißzeug-Näherin. Weißnähen umfasst die Herstellung von Bett- und Tischwäsche, meist aus weißem Leinen.
Im Mittelalter benötigte der Schneider nur wenig Handwerkszeug und wenig Kapitaleinsatz. Dies begünstigte die hohe Zahl der Schneider. Dazu kamen noch viele Flickschneider. Sie alle lebten oft am Existenzminimum und das Märchen vom armen, tapferen Schneiderlein ist dem damaligen Lebensstandard angepasst.
Mitte des 19. Jahrhunderts sorgte die Erfindung der mechanischen Nähmaschine für weitere Einbußen, zumal diese Maschinen in den Privathaushalten dafür sorgten, dass die Frauen nun selbst notwendige Näharbeiten ausführen konnten. Gerade in den Nachkriegsjahren des letzten Jahrhunderts konnte in fast allen Haushalten mindestens eine Frau nähen.
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